Frederike Frei liest aus ihrem neuen Roman „Bissiges Gras”
01 Jan
Montag, 23. Mai, 20 Uhr: Frederike Frei liest aus ihrem gerade erschienenem Roman Bissiges Gras. Und das sagt sie selbst zum Buch: …wie ich als Kind geschrieben hätte, wenn ich hätte schreiben können. Ich mochte keine Kinderbücher, in denen sich Erwachsene an mich ranwanzten. Pippi Langstrumpf, Trotzköpfchen oder Martin las ich nicht. Das war nicht ich, das waren die. Außerdem war ich selber so. Das kannte ich. Ich las heimlich ein Fachbuch über ‚das Kind’ auf dem Nachttisch meiner Mutter. Das nahm Kinder jedenfalls ernst. Ich hab das Buch zwar nicht verstanden und wenn, nur halbe oder vereinzelte Sätze, aber fühlte mich akzeptiert von Grund auf als Partner der Mutter. Ich las es ganz durch. Für mich sind auch Kinder Erwachsene, kleine Erwachsene. Sie er-wachsen, wachsen auf. Im Gegensatz zu manchen Erwachsenen, die zuwachsen. Lernt man jemanden kennen, bleibt er im eigenen Geiste immer in dem Alter, in dem man ihn kennen lernte. So bleibt man auch sein ganzes Leben lang dies Mini/Maxi-Ich, das man von klein auf kennen lernte. Kinder kriegen das Leben frisch auf den Tisch. Sofort denken sie wie wild drüber nach, wollen es kapieren. Sie können sogar kompliziert denken, nur sich nicht kompliziert ausdrücken. Ich fühlte mich als Kind zwar geliebt, aber nicht verstanden. Drum nutze ich jetzt die Möglichkeit und wende mich damit nur an die Erwachsenen, die mal Kinder waren. Also solche, die ihre Kindheit nicht bewusst verraten haben. www.frederikefrei.de
Gästetexte