Martin Kunz stellt uns seinen Alltag vor. Philosophische und andere Notitzen aus einem merkwürdigem Jahr

01 Jan

Am Sonntag Nachmittag um 16 Uhr. – Zora del Buono über das Buch Alltag: Was also ist dieses Tagebuch eigentlich? Es ist ein Liebesbrief, einer ans Leben, ans Denken, an die Musik, an die Freunde. Man kann es durchlesen, ohne den Dingen nachzugehen, sich einfach erfreuen am Text, sich auf bequeme Art Bildung zuführen. Man kann aber auch jedem Hinweis folgen, nachrecherchieren, kann jeden Film schauen, den er nennt, jedes Buch lesen oder zumindest anlesen. Ich habe das getan und mich verloren in der Kunz’schen Gedankenwelt. Habe ich ihn deswegen besser kennengelernt? Bestimmt. Vor allem aber bin ich auf Dinge gestossen, die mir sonst nicht begegnet wären. Und ich habe allen Ernstes Rosenkohl so zubereitet, wie es im Tagebuch beschrieben wird.

Martin Kunz studierte Philosophie, Psychologie und Musik. Er war lange als analytischer Psychotherapeut tätig, dann als Professor für Anthropologie und Ethik an der Pädagogischen Hochschule Zürich. Heute leitet er das Atelier für Kunst und Philosophie in Zürich.

Bücher der letzen Jahre: Honig und Quarz, Collection Entrada 2017; Die stille Erotik der Melancholie, 2018 und Wider die Selbstver-gessenheit, 2020, Bucher-Verlag

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