Julia Kissina Frühling auf dem Mond

01 Jan

Julia,-Buch,-Susanne

Montag, 3. Februar, 20 Uhr, Einlas 19.30. Julia Kissina liest mit der Schauspielerin Susanne Groß aus ihrem 2013 im Suhrkamp Verlag erschienenem Roman Frühling auf dem Mond. Kiew, späte Breschnewzeit. Julia wächst im Milieu der bürgerlichen jüdischen Intelligenz heran. Während ihr Vater, der in ständiger Angst lebt, denunziert zu werden, Texte für eine Zirkusrevue schreibt, unterhält sie sich nachts mit den Führern des Weltproletariats. Ein älterer Herr, der sich als Pole ausgibt und Werke über die französische Küche verfasst, zeigt ihr das Anatomische Theater aus zaristischer und weißgardistischer Zeit. Das in Gärten versteckte Gebäude, die Aura des Todes und der materiellen Auflösung ziehen sie magisch an. Hier lauert ein Wissen, der »Lunatismus«, eine im Mondlicht gesteigerte Selbstwahrnehmung, mit dem sie sich den Zumutungen einer bedrängenden Realität entziehen kann. – Traurig, wütend, mit visionärer Sprachkraft begabt, beschreibt Julia Kissina ihre sowjetische Kindheit vor dem Hintergrund des physischen und ideellen Zerfalls der Stadt Kiew und ihrer Bewohner. Die Museen und Parkbänke, die verschlungenen Gässchen und Hinterhöfe der Altstadt, bleiben dem Leser unvergesslich.»Ein Meisterwerk aus dem Geiste von Fellinis Amarcord.« Dmitri Bawilski. www.kunsthalle-zoo.de

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